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文档简介
DEUTSCHENORM November2008
DIN32645
D
ICS71.040.01 Ersatzfür
DIN32645:1994-05
ChemischeAnalytik–
Nachweis-,Erfassungs-undBestimmungsgrenzeunterWiederholbedingungen–
Begriffe,Verfahren,Auswertung
Chemicalanalysis–
Decisionlimit,detectionlimitanddeterminationlimitunderrepeatabilityconditions–Terms,methods,evaluation
Analysechimique–
Limitededétection,limited’enregistrementetlimitededéterminationsousdesconditionsderépétabilité–
Termes,méthodes,évaluation
Gesamtumfang28Seiten
NormenausschussMaterialprüfung(NMP)imDIN
AusdruckeausderdigitalenDatenbankderTÜVRheinlandGroup.Vervielfältigunglt.Merkblatt3(2004-02)desDIN.
©DINDeutschesInstitutfürNormunge.V.·JedeArtderVervielfältigung,auchauszugsweise,nurmitGenehmigungdesDINDeutschesInstitutfürNormunge.V.,Berlin,gestattet.
AlleinverkaufderNormendurchBeuthVerlagGmbH,10772Berlin
Preisgruppe13
www.din.de
www.beuth.de
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DIN32645:2008-11
Inhalt
Seite
Vorwort 3
Anwendungsbereich 4
NormativeVerweisungen 4
Begriffe 5
SymboleundAbkürzungen 7
Analysenverfahren. 9
Allgemeines 9
Leerprobe 9
Leerwert 9
KritischerWertderMessgröße 11
Nachweisgrenze 11
Erfassungsgrenze 11
Bestimmungsgrenze 12
Berechnungen 12
MathematischeVoraussetzungen 12
BerechnungdeskritischenWertesderMessgröße 13
BerechnungderNachweis-undErfassungsgrenze 14
Schnellschätzungen 15
Vertrauensbereiche 17
AngabevonAnalyseergebnissenundEntscheidungsgrenzen 18
BeispielfürdieErmittlungdeskritischenWertesderMessgröße,derNachweisgrenze,
derErfassungsgrenzeundderBestimmungsgrenze 19
ErfüllungderVoraussetzungen 19
BerechnungderMassenkonzentrationanKohlenstoff(C)inWasser 20
AnhangA(informativ)Erläuterungen 24
Literaturhinweise 28
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DIN32645:2008-11
Vorwort
DieseNormwurdevomArbeitsausschussNA062-08-15AA„GrundlagenderanalytischenAtomspektro-skopie“desNormenausschussesMaterialprüfung(NMP)ausgearbeitet.
DasAnwendungsgebietdieserNormistdieChemischeAnalytik.DieNormgiltsomitfürdieErmittlungvonBestandteileninStoffsystemen.
IndenimBereichQualitätssicherungundStatistikbestehendenNormenDINENISO11843-1undDINENISO11843-2wirdauchdiechemischeAnalysealsAnwendungsgebietangegeben.IndiesenNormenwerdengegenüberDIN32645teilweiseunterschiedlicheBegriffefürgleicheSachverhalteundgleicheBegriffefürunterschiedlicheSachverhalteverwendet:DerinDIN32645definierteBegriff„Nachweis-grenze“wirdindenbeidenTeilenvonDINENISO11843mit„Erfassungsgrenze“bezeichnet,währendderinDIN32645definierteBegriff„Erfassungsgrenze“dem„Erfassungsvermögen“nachDINISO11843entspricht.EbensosinddieverwendetenBegriffeindenfürdenBereichderKernstrahlungsmesstechnikbestehendenNormenderReiheDIN25482nichtgleichbedeutendmitdeneninDIN32645.
ZurTitelübersetzunginsEnglischewirdFolgendesangemerkt:
ImenglischenSprachgebrauchwird„Detectionlimit“sowohlfürdieErfassungsgrenzealsauchfürdieNachweisgrenzeverwendet.DieErfassungsgrenzewirdneben„Detectionlimit“auchmit„Identificationlimit“bezeichnet.FürdieBestimmungsgrenzewirdauchdieBenennung„Quantificationlimit“verwendet.
Änderungen
GegenüberDIN32645:1994-05wurdenfolgendeÄnderungenvorgenommen:
inAbschnitt1werdendieEntscheidungskriterienfürdieBegriffe„Nachweisgrenze“,„Erfassungsgrenze“und„Bestimmungsgrenze“erläutert;
Abschnitt2(vorher„FormelzeichenundmathematischeDefinitionen“)beinhaltet„NormativeVerwei-sungen“;
Abschnitt3.1beinhaltetAusführungenzumBegriff„Analysenverfahren“;
Abschnitt4(vorher„LeerprobeundLeerwert“)beinhaltet„SymboleundAbkürzungen“;
Abschnitt5(vorher„Kalibrierung“)beinhaltetErläuterungenzudenBegriffenLeerprobe,Leerwert,KritischerWertderMessgröße,Nachweisgrenze,ErfassungsgrenzeundBestimmungsgrenze;
Abschnitt6„Berechnungen“(vorher„NachweisundErfassungeinesBestandteiles“)beinhaltetmathematischeVoraussetzungensowieBerechnungsvorschriftenundMethodenzurSchnellschätzungfürNachweisgrenze,ErfassungsgrenzeundBestimmungsgrenze;
Abschnitt7„Vertrauensbereiche“(vorher„BestimmungeinesBestandteiles“)beinhaltetErläuterungenzuVertrauensbereichenvonStandardabweichungen;
Abschnitt8„AngabevonAnalyseergebnissenundEntscheidungsgrenzen“(vorher„KritischerWertderMessgröße“)beinhaltetAusführungenzurAngabevonAnalyseergebnissenundEntscheidungsgrenzensowienotwendigeParameterangabenbeiderLeerwert-undKalibriergeradenmethode;
Abschnitt9„BeispielfürdieErmittlungdeskritischenWertesderMessgröße,derNachweisgrenze,derErfassungsgrenzeundderBestimmungsgrenze“,vorherAbschnitt20.
FrühereAusgaben
DIN32645:1994-05
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Anwendungsbereich
DieseNormlegtfürdiechemischeAnalytikdieBegriffeNachweisgrenze,ErfassungsgrenzeundBestim-mungsgrenzefest.SiebeschreibtVerfahrenzuderenErmittlungunterWiederholbedingungeninnerhalbeinesLaboratoriums.
DieNachweisgrenzedientalsEntscheidungskriterium,wennnacheinerAnalyse(„aposteriori“)anHanddesvorliegendenAnalysenergebnissesimSpurenbereicheineEntscheidungüberAn-oderAbwesenheitdesgesuchtenStoffes(Analyten)zutreffenist.
ANMERKUNG1DieNachweisgrenzebeinhalteteineIrrtumswahrscheinlichkeithinsichtlicheinerfalschenAnwesen-heitsaussage(falsch-positiveEntscheidung,„Fehler1.Art“).
DieErfassungsgrenzedientalsEntscheidungskriterium,wenneinVerfahrenauszuwählenist(„apriori“),daseinenvorgegebenenMindestgehaltdesgesuchtenStoffes(Analyten)nachzuweisengestattet.
ANMERKUNG2EinimAusmaßderErfassungsgrenzevorliegenderAnalytwirdmitderWahrscheinlichkeit1nachgewiesen.DabeiquantifiziertdieWahrscheinlichkeitdengesuchtenStoffirrtümlichnichtnachzuweisen,d.h.ihnzuübersehen(falsch-negativeEntscheidung,„Fehler2.Art“).
DieBestimmungsgrenzedientalsa-priori-EntscheidungskriteriumzurAuswahleinesVerfahrenszurBestimmungeinesAnalytenbzw.Stoffes.SierepräsentiertdenkleinstenGehaltdesAnalyten,dermiteinervorgegebenminimalenrelativenErgebnisunsicherheitbestimmtwerdenkann.
ANMERKUNG3DierelativeErgebnisunsicherheiteinesErgebnisseseinerquantitativenBestimmungliegtmitderWahrscheinlichkeit1unterhalbeinesvorgegebenenGrenzwertes(Schwellenwert).
ANMERKUNG4DieErgebnisunsicherheitimSinnedieserNormbeinhaltetnurdiezufälligenAbweichungen,welchesichausderMessungderKalibrierprobensowiederAnalysenprobeergeben.SieistnichtgleichzusetzenmitderMessunsicherheit,dienachDINVENV13005(GUM)alserweiterteUnsicherheiteinesErgebnissesanzugebenist.
VoraussetzungenfürdieallgemeineGültigkeitderBegriffs-Definitionensind:
LinearerZusammenhangzwischenderMessgrößeunddemAnalytgehalt;
NormalverteilungderMesswerte;
HomogenitätderVarianzen.
BeidenindieserNormbeschriebenenMethodenzurErmittlungvonNachweis-,Erfassungs-undBestim-mungsgrenzewerdenAspekteeineranalytischenIdentitätsprüfungderzusuchendenbzw.zubestimmendenStoffebzw.Analytennichtberücksichtigt(z.B.ÜberlagerungvonMesssignalenverschiedenerStoffebzw.Analyten).DieFestlegungderMethodenzurErmittlungvonNachweis-,Erfassungs-undBestimmungsgrenzeerfolgtunterreinmathematisch-statistischenGesichtspunkten.
NormativeVerweisungen
DiefolgendenzitiertenDokumentesindfürdieAnwendungdiesesDokumentserforderlich.BeidatiertenVerweisungengiltnurdieinBezuggenommeneAusgabe.BeiundatiertenVerweisungengiltdieletzteAusgabedesinBezuggenommenenDokuments(einschließlichallerÄnderungen).
DIN32646,ChemischeAnalyse—Erfassungs-undBestimmungsgrenzealsVerfahrenskenngrößen—ErmittlungineinemRingversuchunterVergleichbedingungen;Begriffe,Bedeutung,Vorgehensweise
DIN53804-1,StatistischeAuswertungen—Teil1:KontinuierlicheMerkmale
DINENISO4259,Mineralölerzeugnisse—BestimmungundAnwendungderWertefürdiePräzisionvonPrüfverfahren
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Begriffe
FürdieAnwendungdiesesDokumentsgeltendiefolgendenBegriffe.
3.1
Analysenverfahren
SummesämtlicherdetaillierterArbeitsschrittezurGewinnungeinesAnalysenergebnissesfüreinendefiniertenAnalytenineinemebensodefiniertenProbematerial,dieunterAnwendungeineranalytischenMethodevollständigvollzogenwerdenmüssen
BEISPIELE
PlasmaspektrometrischeBestimmungvonBleiinTrinkwasser
GaschromatographischeBestimmungvonBenzolinKraftstoffen
PhotometrischeBestimmungvonPhosphorinStahlANMERKUNG WeitereErläuterungensieheAbschnitt5.
3.2
Leerprobe
Probe,dieunterIdealbedingungendennachzuweisendenoderdenzubestimmendenBestandteilnichtenthält,sonstabermitderAnalysenprobeübereinstimmt
3.3
Leerwert
yL
arithmetischesMittelderMesswertederLeerprobe
3.4
Kalibrierung
Messungvonfesten,flüssigenodergasförmigenKalibrierprobenmitalsbekanntvorausgesetztenGehaltensowieErmittlungderKalibrierfunktion
3.5
Kalibrierfunktion
funktionalerZusammenhangzwischenderMessgrößeunddemGehaltderKalibrierproben(MessgrößealsFunktiondesGehalts)
ANMERKUNG1DiegraphischeDarstellungderKalibrierfunktionwirdalsKalibrierkurvebezeichnet.
ANMERKUNG2AnstelledesGehalteskönnenauchandereMerkmaleverwendetwerden.Diesesindz.B.Schichtdicke,Flächendichte.
3.6
Analysenfunktion
inverseKalibrierfunktion(GehaltalsFunktionderMessgröße)
3.7
kritischerWertderMessgröße
derjenigeMesswert,beidessenÜberschreitungunterZugrundelegungeinerfestgelegtenIrrtumswahrschein-lichkeit(Fehler1.Art)erkanntwird,dassderGehaltdesBestandteilesinderAnalysenprobegrößeristalsderjenigeinderLeerprobe
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3.8
Nachweisgrenze
derjenigeGehalt,derunterVerwendungderermitteltenKalibrierfunktiondemkritischenWertderMessgrößezuzuordnenist
ANMERKUNG1SieheBild1,VerteilungB.
ANMERKUNG2DieNachweisgrenzeisteineEntscheidungsgrenzefürdasVorhandenseineinesBestandteiles.
3.9
Erfassungsgrenze
kleinsterGehalteinergegebenenProbe,beidemmitderWahrscheinlichkeitvon1einNachweiserfolgt
ANMERKUNG1SieheBild1,VerteilungC.
ANMERKUNG2DieErfassungsgrenzeisteineEntscheidungsgrenzefürdieLeistungsfähigkeiteinesqualitativenVerfahrens.
3.10
Bestimmungsgrenze
Gehalt,beidemdierelativeErgebnisunsicherheit,definiertalsQuotientausdemhalbenzweiseitigenVorhersagebereichaufeinemfestgelegtenVertrauensniveau1unddemzugehörigenGehalt,einenvorgegebenenWertannimmt
ANMERKUNG1SieheBild1.
ANMERKUNG2DieBestimmungsgrenzeisteineEntscheidungsgrenzefürdieLeistungsfähigkeiteinesquantitativenVerfahrens.
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SymboleundAbkürzungen
FürdieAnwendungdieserNormgeltendieFormelzeichennachTabelle1.
Tabelle1—Formelzeichen
Formel-zeichen
Bedeutung
Definition
n
AnzahlderKalibrierproben(beiEinfachbestimmungen)bzw.GesamtanzahlderKalibriermessungen(beigleicherAnzahlvonWiederholungsmessungenzujedemKalibrierpunkt)oderAnzahlderMessungenbeiderBestimmungdesLeer-wertes
i
LaufzahlfürLeerprobenmessungenbzw.Kalibrierproben
i=1,2,3,…n
xi
Gehaltsgröße
yi
MesswertderKalibrierprobe
yL,i
MesswertderLeerprobe
yL
Leerwert=ArithmetischesMittelderMesswertederLeerprobe
1 n
yLnyL,i
i1
yL
BreitedeseinseitigenVorhersagebereichsfürzukünftigeLeerwertebeiderLeerwertmethode(sieheGleichung(1))
sL
StandardabweichungderMesswertederLeerprobeyL,i
n
yL,iyL2
sLi1
n1
yk
KritischerWertderMessgröße
xNG
Nachweisgrenze;beiSchnellschätzung:x(NG)
xEG
Erfassungsgrenze;beiSchnellschätzung:x(EG)
xBG
Bestimmungsgrenze;beiSchnellschätzung:x(BG)
xBG
HalbeBreitedeszweiseitigenVorhersagebereichsbeiBestimmungvonGehaltenvonderHöhederBestimmungs-grenze(sieheGleichung(14))
x
ArithmetischesMittelderGehalteallerKalibrierproben(AbszissedesSchwerpunktesderKalibriergeraden)
1 n
x xi
ni1
yˆi
GeschätzterFunktionswertbeiderKalibrierung
yˆiabxi
OrdinatenabschnittderKalibriergeraden
1n b n
a yi xini1 ni1
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Tabelle1(fortgesetzt)
Formel-zeichen
Bedeutung
Definition
BreitedeseinseitigenVorhersagebereichsfürzukünftigeLeerwertebeiderKalibriergeradenmethode(sieheGleichung(2))
b
SteigungderKalibriergeraden(Empfindlichkeit)
n
(yiy)(xix)
bi1
n
(xix)2
i1
Signifikanzniveau(WahrscheinlichkeitfürdenFehler1.Art)
Signifikanzniveau(WahrscheinlichkeitfürdenFehler2.Art)
m
AnzahlderMessungenanderAnalysenprobe
f
AnzahlderFreiheitsgrade
tf;
Quantildert-VerteilungbeieinseitigerFragestellungfürdenFehler1.Art
t
f;2
Quantildert-VerteilungbeizweiseitigerFragestellungfürdenFehler1.Art
tf;
Quantildert-VerteilungbeieinseitigerFragestellungfürdenFehler2.Art
u,o
FaktorenzurBerechnungderunterenundoberenGrenzedesVertrauensbereichesderStandardabweichung
sy,x
ReststandardabweichungderMesswertederKalibrierung
n
yˆiyi2
sy,xi1
n2
sxo
VerfahrensstandardabweichungbeiHomogenitätderVarianzen
s sy,xsL
xo b b
Qx
SummederAbweichungsquadratevonxbeiderKalibrie-rung
n
Qxxix2
i1
1/k
RelativeErgebnisunsicherheitzurCharakterisierungderBestimmungsgrenze(z.B.0,25fürk=4)
n;
FaktorzurSchnellschätzungderNachweisgrenzex(NG)
(sieheGleichungen(17)und(18)
n;
2
FaktorzurSchnellschätzungderBestimmungsgrenzex(BG)
(sieheGleichungen(20)und(21).
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Analysenverfahren
Allgemeines
ImEinzelnenumfassteinAnalysenverfahrenfolgendegrundsätzlicheSchritte:
Probenahme;
Probenvorbereitung(Aufschließen,Lösen,Extrahieren…);
HerstellungderKalibrierprobenbzw.Kalibrierlösungen;
MessungvonKalibrier-undAnalysenproben;
AuswertungundErgebniskontrolle.
Nachweis-,Erfassungs-oderBestimmungsgrenzenfüreinenAnalytengeltenimmernurfüreinbestimmtesdefiniertesProbematerialundeindefiniertesAnalysenverfahrenundniemalsgenerellnurfüreinenAnalyten.
EineFormulierungwie„...dieNachweisgrenzefürBleibeträgt0,1ng/ml“istdemnachzuvermeiden.Korrektwärez.B.„...dieNachweisgrenzefürdieBestimmungvonBleiinTrinkwassernachDIN38406-16beträgt0,1ng/ml“.
Aufgrundzufälliger,statistischerEinflüssestreuenMesswertebeiWiederholungeinerMessungmehroderwenigerstark.WennsichdieergebendenStreubereicheeinerLeerprobeundeinerAnalysenprobeüber-lappen,sinddieentsprechendenMesswertedieserAnalysenprobenichteindeutigvondenenderLeerprobeunterscheidbar.Deshalbistfestzulegen,unterwelcherBedingung(Wahrscheinlichkeitsniveau)derMesswertderAnalysenprobesich„signifikant“vomLeerwertunterscheidet.
Nachweis-,Erfassungs-undBestimmungsgrenzesindsomitkeineKonstanten,sondernaußervondenexperimentellenunddurchdasVerfahrenvorgegebenenParameternauchvonderWahldesWahrscheinlich-keitsniveausabhängig.
DasKriteriumfüreinenerfolgtenNachweiseinerSubstanzistdasÜberschreiteneines„kritischenWertesderMessgröße“,dergleichderSummeausdemmittlerenLeerwertundderUnsicherheitdesLeerwertesist.DieHöhedesLeerwertesselbsthatkeinendirektenEinflussaufdieEntscheidungsgrenzen.DieEntscheidung
„nachgewiesen“oder„nichtnachgewiesen“fälltalleinaufderMessgrößenachse.DazuistprinzipiellnochkeineKalibrierungerforderlich.
Leerprobe
EineLeerprobe,diedenAnalytennichtenthält(GehaltNull),istindenmeistenFällenwedervorhandennochherstellbar.UnterrealenBedingungenwirddaheralsLeerprobeeineProbeverwendet,welchezwarnichtanalytfreiist,abernureinensehrgeringenGehaltandemgesuchtenBestandteilaufweistundderrestlichenZusammensetzungderAnalysenprobe(Matrix)möglichstnahekommt.SelbstdiesistimUmweltbereichsowiebeiorganischemProbematerialschwierig,daesnurseltengelingt,dieentsprechendeMatrix„nachzu-stellen“.
Leerwert
DasErgebnisderGehaltsbestimmungeinerLeerprobe(Leerwert)istmiteinerUnsicherheitbehaftet,dieaufzweiWegenermitteltwerdenkann:
DirekteMethode(Leerwertmethode)
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BeiderLeerwertmethodewirddieUnsicherheitübereineMehrfachmessung(n10)derLeerprobedirektermittelt.DieseVorgehensweiseistimmerdannanzuwenden,wenneinegeeigneteLeerprobezurVerfügungsteht.
ZurBerechnungderNachweis-bzw.ErfassungsgrenzenachderLeerwertmethodewirddieSteigungeinerKalibrierfunktionbenötigt.HierfürkanndieKalibrierungüberdengesamtenArbeitsbereichverwendetwerden.
WirddieLeerwertmethodeangewendet,somüssendieDatenbesonderskritischgeprüftwerden,obsiedieForderungderNormalverteilungaucherfüllen.EinemitdiesenDatenerrechneteBestimmungsgrenzesolltenurverwendetwerden,wenndieHomogenitätderVarianzenzwischendenMesswertenderLeerprobeunddenMesswerteneinerAnalyseprobemitdemungefährenGehaltderBestimmungsgrenzenachgewiesenist.
TheoretischistderLeerwertmethodederVorzugzugeben.DainderPraxisaberseltenidealeLeerproben(siehe5.2)zurVerfügungstehen,mussindiesenFällenaufdieKalibriergeradenmethodeausgewichenwerden,diezusätzlichdieUnsicherheitderKalibrierungberücksichtigt.
IndirekteMethode(Kalibriergeradenmethode)
BeiderKalibriergeradenmethodewirddieUnsicherheitdesLeerwertesnurindirektübereineExtrapolationvonRegressionsdateneinerKalibrierung(Ordinatenabschnitt)erhalten.DiesewirdnurinderunmittelbarenNähederNachweisgrenze(BereichetwavonNullbiszumZehnfachenderNachweisgrenze)durchgeführtundistnichtmitder„normalen“KalibrierungüberdengesamtenArbeitsbereichzuverwechseln!DiezurKalibrierungverwendetenProbenkönnendurchAufstockenderLeerprobemitdemgesuchtenBestandteilerzeugtwerden.
BeideMethodenergebeninderRegelnichtgleiche,abergleichwertigeResultate.BeisignifikantenDifferenzenistdasErgebnisderdirektenMethodemaßgebend.
FürdieNachweis-bzw.ErfassungsgrenzeistnichtdieHöhedesLeerwertesausschlaggebend,sondernnurseineUnsicherheit.EinkonstanterLeerwertkönnteimmervomProbensignalabgezogenwerden.DieNachweisgrenzewäredanngleichNull!
StrenggenommengiltfürdieBerechnungderNachweis-undErfassungsgrenzeausderStreubreitemehrererLeerprobenmessungen,dassdieStreubreitenderLeerprobeundderAnalysenprobegleichgroßsind.DiesesistimAllgemeinennichtrealisiert,dadieStreuungderMesswertenichtnurvomrealvorhandenenAnalytgehaltbeeinflusstwirdsondernauchnochvonweiterenFaktoren.DieNachweisgrenzeeinesBestandteilsineinerAnalysenprobe,z.B.fürBleiinAbwässern,istdeshalbhöheralsbeiunvollständignachgestelltenMatrizes(destilliertesoderentionisiertesWasser).
BeieinerLeerprobe,diefreivondemzubestimmendenAnalytenistoderderenAnalytgehaltnursehrkleinist,kanndasHäufigkeitsverteilungsmaximumderGehaltsgrößevonNullnachlinkszuWertenkleinerNullverschobensein,sodasssicheineeinseitige,schiefeVerteilungergebenkann.
Inwieweitdie„Schiefe“derVerteilungeinemaßgeblicheAbweichungvoneinerNormalverteilungdarstelltundwelcheAuswirkungendiesaufdieErmittlungderEntscheidungsgrenzenhat,istnichtgenerellangebbar.DaaberdieEntscheidungsgrenzenselbsteinegroßeUnsicherheitaufweisen,(sieheAbschnitt7),werdenfolgendevereinfachendenAnnahmengemacht:
DieStreubreitenderLeerprobenmessungenundderMessungenderAnalysenprobeunterscheidensichnichtsignifikant.
MesswertederLeerprobesindumdenErwartungswertnäherungsweisenormalverteilt.
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KritischerWertderMessgröße
ZurErmittlungdeskritischenWertesderMessgrößesindfolgendeVorgabennotwendig:
dasAnalysenverfahren;
dieMatrix;
dasSignifikanzniveau(Fehler1.Art);dieAnzahlnderProbenfürdieErstellungderKalibrierfunktionoderderMesswertefürdieErmittlungdesLeerwertesunddieAnzahlmderEinzelbestimmungenanderAnalysenprobe.
DieMatrizesderAnalysenprobeundderLeerprobesolltensoweitwiemöglichübereinstimmen.EntsprechenddenFolgeneinerFehlentscheidungisteinSignifikanzniveauvon5%oder1%üblich.
Nachweisgrenze
DadieHöhederMesssignalezwischenverschiedenenGerätennichtvergleichbarist,musszuderenVergleichzwangsläufigdasMesssignalüberdieKalibrierfunktionineinenGehaltswertumgerechnetwerden.
EineDefinitionderNachweisgrenzedirektüberdenGehaltmüsstedemnachlauten:DieNachweisgrenzeistderjenigeGehalt,derausdemkleinstenvomLeerwertsignifikantunterscheidbarenSignal(kritischerWertderMessgröße)durchEinsetzenindieAnalysenfunktionerhaltenwird.
DieNachweisgrenzedientzurBewertungeinerbereitsdurchgeführtenqualitativenAnalyse(a-posteriori-Entscheidung)undermöglichtdenRückschlussaufdasVorhandenseinbzw.NichtvorhandenseineinerSubstanz.
Erfassungsgrenze
DieErfassungsgrenzedientzurBewertungeinesNachweisverfahrens(a-priori-Entscheidung)undgibtdenMindestgehaltan,dermithohervorgegebenerWahrscheinlichkeitnachgewiesenwerdenkann.
DieinderLiteraturhäufiganzutreffendeFormulierung„dieNachweisgrenzeistderMindestgehalt,oberhalbdessenersteinNachweismitvorgegebenerIrrtumswahrscheinlichkeitmöglichist“,trifftfüreinAnalysenverfahrendahernuraufdieErfassungsgrenzeimSinnedieserNormzu.NurwenndieErfassungs-grenzekleineralsjenerGehaltist,dessenNachweisverlangtwird,eignetsichdasAnalysenverfahrenfürdiesenNachweis.
WenndieAnalysezumErgebnis„nichtnachgewiesen“führt,kanndertatsächlichvorliegendeGehaltnurmiteinerkleinenWahrscheinlichkeitgrößeralsdieErfassungsgrenzesein.DieErfassungsgrenzestelltdahermiteinerIrrtumswahrscheinlichkeitdenHöchstgehaltfürdenAnalytendar,wenndieserinderProbenichtnachgewiesenwird.AlsQualitätsgarantiefürdenHöchstgehalteinesBestandteils(GarantiegrenzefürReinheit[1])imuntersuchtenStoffdarfalsonurdieErfassungsgrenze,nichtaberdieNachweisgrenzeangewendetwerden.
DiebeiderDefinitiondeskritischenWertesderMessgrößeundsomitzurBerechnungderNachweisgrenzevorgegebeneIrrtumswahrscheinlichkeit(Fehler1.Art)giltfürdenNachweiseinesBestandteiles,obwohldiesergarnichtvorhandenist.DarüberhinausistbeiderBewertungvonNachweisverfahrendieIrrtumswahr-scheinlichkeit(Fehler2.Art)fürdenfehlendenNachweiseinesvorhandenenBestandteilesmöglichstgeringzuhalten.DiesestrifftfürdieErfassungsgrenzezu,beidertypischerweiseIrrtumswahrscheinlichkeitenvon5%oder1%gewähltwerden.
JenachdenErfordernissenderAnalysekönnenfürauchandereWertegewähltwerden.
DurchandereundvoneinanderabweichendeWertevonundkönnenfürspezielleAnforderungenandieAnalysedieKenngrößenentsprechendangepasstwerden.HatbeispielsweiseeinpositiverBefund
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schwerwiegendeFolgen(Medizin,Umweltschutz,Kriminalistik),mussdieIrrtumswahrscheinlichkeitextremniedrigsein.Giltesdagegen,füreinengewissenGehaltdesAnalytenmiteinersehrkleinenWahrscheinlichkeitvonhöchstensfürdenFehler2.ArtdieAngabe„nachgewiesen“zuerhalten,musseinsolchesAnalysenverfahrengewähltwerden,dessenErfassungsgrenzemindestenssoniedrigwiedergenannteGehaltist.
InjedemFallesindbeiAngabederGrenzwerte(Kenngrößen)nebenden(anderen)UmständenderexperimentellenErmittlungdiegewähltenWertefürundzunennen.
WennzurBerechnungderErfassungsgrenzediegleicheWahrscheinlichkeitfürdenFehler1.und2.Art(=)gewähltwird,ergibtsichdieErfassungsgrenzezumindestnäherungsweisedurchMultiplikationderNachweisgrenzemitdemFaktor2.
WirdfürdenFehler2.ArtdiesehrhoheIrrtumswahrscheinlichkeit=0,5gewählt(sieheBild1,VerteilungBundBildA.2,Verteilung3),dannwirddieErfassungsgrenzegleichderNachweisgrenze.
UnterschiedenwirdzwischenderErmittlungderNachweisgrenzeundErfassungsgrenzeunterWiederholbedingungen,d.h.ineinemLaboratorium,undunterVergleichsbedingungen,d.h.inmehrerenLaboratorien(sieheDIN32646).DieseNormbeziehtsichnuraufWiederholbedingungen.
UmeinemöglichststrengeAbschätzungfürdieReinheit(einenmöglichstniedrigenHöchstgehalt)zuerreichen,kannfürdenerhaltenenMesswertyi<ykdieobereGrenzeeinesVertrauensbereichserrechnetwerden.DerdiesementsprechendeGehaltstelltdenHöchstgehaltdar,dergarantiertwird.
DieWahrscheinlichkeitfüreinenFehler1.ArtbeiderErmittlungdiesesHöchstgehaltsist1minusdemgewähltenVertrauensniveaudesVertrauensbereichs.
Bestimmungsgrenze
EineSubstanzbestimmenheißtihrenGehaltermitteln,z.B.alsMassenanteiloderMassenkonzentration.EineBestimmungistdaherinjedemFallzwingendmiteinerZahlenangabebezüglichdesermitteltenGehaltsverknüpftundsomiteineProzedurmiteinemquantitativenErgebnis.BestimmungsverfahrensetzensomiteineEigenschaftdesBestandteilesvoraus,diedurcheineMessgrößequantitativerfasstwerdenkann.EinBestandteilgiltalsbestimmbar,wennseinGehaltmiteinerrelativenErgebnisunsicherheitermitteltwerdenkann,diedenfestgelegtenAnforderungengenügt.DamitistauchdieBestimmungsgrenzeein
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